- Stringtheorie
- Strịngtheorie[zu englisch string »Schnur«, »Faden«], eine Klasse physikalischer Theorien, die als fundamentale Gebilde mikroskopische, kurvenartig ausgedehnte Objekte, die Strings, betrachten. Den Anregungszuständen (»Vibrationen«) der Strings entsprechen die punktartigen Elementarteilchen, deren Massen ganzzahlige Vielfache der Inversen einer Stringkonstante (»Stringspannung«) sind. Man unterscheidet zwischen Stringtheorien für offene und geschlossene Strings sowie zwischen bosonischen Stringtheorien, die nur Anregungen mit ganzzahligem innerem Drehimpuls (Bosonen) enthalten, und fermion. Stringtheorien (Superstringtheorie), die auch Anregungen mit halbzahligem innerem Drehimpuls (Fermionen) aufweisen.In ihrer quantisierten Form benötigen die Stringtheorien höherdimensionale Räume für eine konsistente mathematische Beschreibung. Die Superstringtheorie umfasst dabei in der kritischen Dimension zehn Raum-Zeit-Dimensionen. Die »überzähligen« sechs Dimensionen sind kompaktifiziert, d. h. als »kleine«, in sich geschlossene Hyperflächen mit Krümmungsradien von der Größenordnung R ≅ 10-33 cm aufzufassen. Fordert man, dass die Eichinvarianzen der Stringtheorie nicht durch Quanteneffekte gebrochen sind (Anomaliefreiheit), wird dadurch die Eichgruppe weitgehend festgelegt. Mit ihrer so fixierten Eichsymmetrie könnte die Stringtheorie die Theorien der Gravitation, der starken und der elektroschwachen Wechselwirkung vereinigen. Möglicherweise sind alle bisher bekannten konsistenten Stringtheorien und deren Verallgemeinerungen, die Membran- und Matrix-Theorien (M-Theorien), nur verschiedene Ausprägungen einer universellen Theorie; darauf weisen bestimmte Dualitätstransformationen zwischen diesen Theorien hin.Superstrings. Eine allumfassende Theorie der Natur in der Diskussion, hg. v. P. Davies u. J. R. Brown (a. d. Engl., Neuausg. 16.-21. Tsd. 1996):
Universal-Lexikon. 2012.